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Typo3 vs. WordPress – welches Content Management System ist für die Website eines kleinen oder mittleren Unternehmens besser geeignet? Die Experten streiten sich ja darüber. Typo3 soll deutlich mehr Möglichkeit bieten, WordPress könnte dagegen etwas leichter bedienbar sein. Wie seht ihr das?
in Websites

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TYPO3, neben Joomla, Drupal und beispielsweise Contao eines der beliebtesten Open Source Content Management Systeme für Websites, hatte im Vergleich zu WordPress in der Vergangenheit den Ruf, das CMS mit dem umfassenderen Funktionsumfang und zu sein. Es sei ohne Frage eher das CMS der Wahl für Enterprise Anwendungen, hieß es stets.

TYPO3 oder WordPress: Welche Unterschiede zeigen sich in der Praxis? Wir haben uns die Vorteile und Nachteile von Lösungen mit TYPO3 vs. WordPress in den vergangenen Monaten nochmals neu angeschaut, und aus meiner Sicht ist eins klar: Es spricht heutzutage noch viel weniger für die Entscheidung , mit TYPO3 zu arbeiten, als noch vor einigen Jahren. WordPress-Systeme sind einfach flexibler. Auch wenn manche Online-Agentur Webseiten am häufigsten mit TYPO3-Systemen umsetzt.

WordPress ist, das haben immer noch nicht alle Entscheider erfahren, längst den Kinderschuhen entwachsen und ist kein primär auf Blogs ausgerichtetes CMS mehr. Das Mehr an Erweiterbarkeit, das TYPO3 in der Vergangenheit nachgesagt wurde, entbehrt jeder Basis, wenn man einmal die frei verfügbaren Erweiterungen und Plugins betrachtet.

Ganz zu schweigen von der Größe der WordPress CMS Community weltweit, die jene von TYPO3 um ganze Größenordnungen überschreitet. Das kann man gar nicht wirklich vergleichen. Auch in Deutschland bringen Open Source Entwickler eine riesige Auswahl von WordPress Services für die meist verwendeten Einsatzgebiete. Das passt und verschafft Möglichkeiten ohne Grenzen für den flexiblem Umgang mit Content.

WordPress ist das CMS mit der größten Nutzer- und Entwickler-Basis. Das hat bei WordPress im Gegensatz zu TYPO3 nicht nur wichtige Vorteile: dass es einfach viel mehr große und kleine Entwickler gibt, die all die beliebten Plugins – individuelle Zusatzfunktionen, teils kostenlos – für WordPress entwickeln, in wachsender Auswahl. Auch das Auffinden und Beheben von Fehlern geht schneller, wenn der Beitrag der Nutzergemeinschaft größer ist. Responsive Templates, die jede Website gut aussehen lassen, gibt es für WordPress ebenfalls in sehr großer Auswahl.

Letztlich kommt noch die hohe Lernkurve dazu, und zwar nicht nur bei der Webseitenerstellung. TYPO3 ist im Backend weitaus schwerer zu verstehen als ein WordPress-System. Hauptsächlich der Start ist hart, wenn man im Content Management mit TYPO3 arbeitet. Redakteure müssen schon fleißig Anleitungen lesen oder sich alles erklären lassen, um damit klarzukommen. Da sind Schwierigkeiten programmiert. Und wichtig ist ja auch, dass Unternehmen ihre Inhalte regelmäßig aktualisieren können. Was bringt ein System mit theoretisch größerem Funktionsumfang, wenn diese Funktionen einfach nicht genutzt werden können, da die durchschnittlichen Mitarbeitenden einfach nicht mit der Bedienung klarkommen? Wenn das Webdesign hintenan steht? Wenn Kunden einen Beitrag nicht selbst veröffentlichen können, wenn sie einfach nicht die passenden Funktionen finden?

WordPress hat im Vergleich zu TYPO3 als CMS den Vorzug eines einfacheren Content Management. Es gehört nicht umsonst zu den beliebtesten Systemen. Ein Unternehmen braucht mit WordPress nicht für jeden Handgriff eine Agentur. Dennoch lassen sich mit WordPress selbst komplexe Anwendungen programmieren wie Shops. Content Management Systeme sollen die Pflege einer Website leicht machen, und genau das leistet WordPress. Die Vorteile von WordPress überwiegen aus meiner Sicht bei weitem, und daher fällt die Entscheidung in der Regel auf WordPress und nicht auf TYPO3, und zwar nicht nur bei einem Blog.

Bei welchem Typus von Webseite empfehlen wir sogar eine Migration? Dann, wenn das TYPO3-System keinen klaren Mehrwert im Vergleich zu WordPress bietet, und insbesondere, wenn eine TYPO3-Installation veraltet ist. Denn das CMS setzt meist die Grenzen der Einsatzgebiete einer Website. Wenn Systeme sperrig sind, dann können die Einsatzgebiete in der Theorie noch so groß sein, es wird nichts bringen. Die Nachteile bei der Pflege machen den positiven Beitrag dann wieder zunichte; das mussten unserem Erfahrungshorizont nach schon viele Unternehmen erfahren.
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